Milliarden-Klage gegen Elon Musk wegen Dogecoin-Manipulationen


Aktuell steht Tesla-Chef Elon Musk wegen seiner Äußerungen im Rahmen einer Videokonferenz zur seinen Plänen für den Social-Media-Dienst Twitter in der Kritik. Der Multimilliardär hatte sich den Fragen der Twitter-Mitarbeiter gestellt. Das Ergebnis: Musk hatte das klare Ziel von mindestens einer Milliarde aktiver Nutzer ausgegeben. Dies könnte unter anderem auch durch Musks Pläne zur Steigerung der Anonymität auf der Plattform und weitere Reformen erreicht werden. Bisher kann der Anbieter weltweit rund 229 Millionen Nutzer vorweisen. Andererseits ließ der Investor durchblicken, im Falle einer Übernahme des Dienstes einen möglicherweise deutlichen Stellenabbau vornehmen zu wollen. Dass er vor allem mit Kritikern im eigenen Konzern ein Problem hat, deuten aktuelle Berichte aus den USA an. Dort heißt es, bei Musks Unternehmen SpaceX seien Mitarbeiter wegen kritischer Äußerungen gekündigt worden. Noch aber hat die Twitter-Belegschaft vonseiten Musks nichts zu befürchten.

Schließlich steht der schwierigen Verhandlungen – vor allem über die Zahl vermeintlicher „Fake Accounts“ – noch immer eine Rücknahme des Kaufangebots im Raum. An anderer Stelle wiederum droht Musk zeitgleich ein eventuell teurer Rechtsstreit. Ein Spekulant, der große Summen in den Meme-Coin Dogecoin investiert hatte, wirft Elon Musk bezüglich der Währung künstliche Preissteigerungen vor und pocht vor Gericht auf Millionen-Entschädigungen.

 

Tesla-Gründer hatte DOGE immer wieder per Twitter beworben

Tatsächlich hatte sich Musk in den vergangenen Jahren wiederholt als Königsmacher in der Kryptowelt in Szene gesetzt und mit Twitter-Meldungen bei verschiedenen Coins und Token für manchen Höhenflug und Einbruch gesorgt. Die Nachricht, Musks Elektrofahrzeug-Konzern Tesla werde den Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren, schlug 2021 in der Branche hohe Wellen und brachte der Kryptoleitwährung einen satten Kursgewinn ein. Die folgende Stellungnahme zur zeitnahen Rücknahme der Integration wegen hoher Umweltbelastungen durch die Bitcoin-Blockchain machte die Gewinne jedoch schnell wieder zunichte. Insbesondere seinem Krypto-Liebling Dogecoin hatte Elon Musk wiederholt auch außerhalb der Krypto-Szene zu großer Aufmerksamkeit verholfen.

 

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Dogecoin lange ein belächeltes Nischenprodukt der Kryptowelt

Der Großinvestor Keith Johnson hatte Musks Einfluss in der Vergangenheit nicht nur mehrfach kritisiert. Johnson reichte jetzt sogar Klage gegen Musk ein. Grund sind seine hohen Verluste. Diese wiederum sieht der US-Investor als Folge von Musks wiederholter „Preistreiberei“. Für Johnson steht fest, dass er und andere Anleger betrogen worden sein. Aus heutiger Sicht handele es sich beim Dogecoin um ein Schneeballsystem, so der Vorwurf. 2013 als humorvolle Reaktion auf den riesigen Kryptoboom gegründet, verzeichnete der Dogecoin (DOGE) in den ersten Jahren keine erwähnenswerten Gewinne und dümpelte regelrechte vor sich hin. 2021 aber warb Elon Musk lautstark für die Währung, brachte zeitweise gar ins Gespräch, er selbst sei der Gründer des Währungssystems gewesen. Regelmäßige Twitter-Meldungen blieben nicht ohne Wirkung.

 

Bekannte DOGE-Fans steigerten das Anlegerinteresse zusätzlich

Verschiedene Prominente wie beispielsweise der investitionsfreudige Rap-Star Snoop Dogg entschieden sich für ein Investment, sodass der Doge-Kurs bis zum Frühjahr einen historischen Höhenflug absolvierte. Bis zu seinem vorläufigen Hoch im Mai 2021 war der Kurs des Coins seit Markteinführung um mehr als 130.000 Prozent gestiegen. Anlass waren Musks vorherige Twitter-Aussagen, dem Coin über sein Unternehmen SpaceX zu enormen Rekorden verhelfen zu wollen. Eben dieses Statement Musks, dass sein Raumfahrtunternehmen die Währung „zum Mond schicken wolle“, sieht der Investor Johnson als Beleg für Musks ganz eigene Pläne. Ziel sei eben nicht der Erfolg des Coins, sondern die Rendite für den Dogecoin-Millionär Musk gewesen. Johnson steht mit seinen Vorwürfen angesichts der Kursentwicklungen nach dem Höhenflug der Währung im Jahr 2021 keineswegs alleine da. Kaum war der Kurs in ungeahnte Sphären gestiegen, folgte der dramatische Einbruch. Viele Anleger verloren einen Großteil ihrer Vermögen.

Zum Vergleich: Das bisherige DOGE-Allzeithoch lag Anfang Mai 2021 bei umgerechnet 0,740010 US-Dollar. Bei Redaktionsschluss am 17.06.2022 lag der Kurs des Coins bei knapp über 0,05707 US-Dollar.

 

Investor Johnson fordert 256 Milliarden Dollar von Musk

Johnson verklagt den 50-jährigen Milliardär Musk auf sage und schreibe 258 Milliarden US-Dollar. Grundlage der Forderung ist der Verlust des DOGE-Marktwertes seit Mai des Jahres 2021. Diesen beziffert die Klage auf 86 Milliarden US-Dollar, der nun in dreifacher Höhe als mögliche Entschädigung angesetzt wurde. Johnson verfolgt jedoch noch andere Ziele. Der DOGE-Handel solle als Glücksspiel bewertet werden. Weiterhin soll das zuständige Gericht Elon Musk und all seinen Unternehmen weitere Werbung für den Coin verbieten. Freilich ist die genannte Summen im Falle eines gerichtlichen Erfolgs wenig realistisch. Trotzdem könnte Musk, der im April dieses Jahres einen Kaufpreis von 44 Milliarden USD für die Twitter-Übernahme angeboten hatte, im Ernstfall ein deutlicher wirtschaftlicher Schaden drohen.

Aktuell wird Musks Vermögen von den Experten des renommierten Forbes-Magazins auf 201 Milliarden Dollar geschätzt. Allemal sind solche Vorwürfe zur Beteiligung an der Schaffung eines vermeintlich illegalen Schneeballsystems ein weiterer Kratzer für das Image des ohnehin von vielen Krypto-Fans kritisierten Tesla-Chefs.

 

Gericht muss noch über Zulassung der Klage entscheiden

Gute Chancen rechnen Juristen der am 16.06.2022 bei einem Bundesgericht in Manhattan eingereichten Klage einstweilen eher nicht aus. Johnsons Anwälte betonen, Musk und andere Beschuldigte hätten bereits seit Jahren gewusst, dass der Dogecoin im Grunde wertlos gewesen sei. Dennoch habe man die Währung beworben und so gezielt enorme Profite erzielt. Musk habe dabei explizit seine große mediale Aufmerksamkeit ausgespielt und den DOGE-Kurs im eigenen Interesse manipuliert. Ziel Johnsons ist am Ende eine Sammelklage. Dieser sollen sich all jene Investoren anschließen, die wegen der massiven Werbung in den Dogecoin investiert und binnen kürzester Zeit Verluste verbucht hätten. Die Klageschrift bezieht sich dabei nicht zuletzt auf bekannte Persönlichkeiten wie Microsoft-Gründer Bill Gates. Gates hatte gebetsmühlenartig in Zweifel gestellt, dass der Dogecoin überhaupt einen eigenen Wert habe. Die Klage betreffend, war bei Redaktionsschluss unklar, ob das Gericht diese zulassen wird.

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