Aktien- & Finanzexperte
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Jahrzehntelang eilte das US-amerikanische Software-Unternehmen von Erfolg zu Erfolg und mit ihm die Adobe Aktie. Seit den frühen 1980er Jahren ermöglichte Adobe die Erstellung von Dokumenten am PC, die eine digitale Entsprechung der Druckversion sind – geschützt und zitierbar.
Nach und nach kamen weitere Softwarelösungen hinzu, außerdem übernahm Adobe zielstrebig mögliche Wettbewerber. Nach einem Rekordhoch im November 2021 dann der jähe Fall der Adobe Systems Aktie. Sollten Anleger zum jetzigen Kurs einsteigen, und wie sehen die Adobe Aktie Prognose und das Kursziel aus?
Schon seit Mitte der 1980er Jahre – also kurz nach der Gründung des Unternehmens – ist die Adobe Aktie NASDAQ-gelistet. Benannt nach dem Wohnsitz eines der Gründer am Adobe Creek in Kalifornien, wurde der Software-Entwickler rasch zu einem Welterfolg.
Die geschäftliche Grundlage von Adobe war die Entwicklung einer Seitenbeschreibungssprache namens Interpress durch zwei Mitarbeiter bei Xerox. Interpress ermöglicht unabhängig von der Drucker-Hardware die Erstellung einer Software-Entsprechung des Seitenspiegels.
Da Xerox mit der Innovation nichts anfangen konnte, machten sich die Entwickler damit selbstständig. Interpress wurde unter der Bezeichnung PostScript der Standard für das neue Unternehmen. Mit PostScript lassen sich Dokumente mit vergleichsweise geringer Dateigröße erstellen, die als Standalone oder eingebunden in andere Dokumente eine Reproduktion einer Druckversion erlauben.
Nicht nur hatten die Gründer von Adobe eine bahnbrechende Software-Innovation auf den Markt gebracht – das Unternehmen setzte von Anfang an alles daran, sich mögliche Konkurrenten einzuverleiben. So ging der Grafik-Spezialist Macromedia, bekannt für Flash, in Adobe auf, ebenso wie Aldus PageMaker, dessen Programm als Adobe PageMaker ein neues Branding erhielt.
Adobe begnügte sich jedoch nicht mit der Übernahme von Text- und Grafik-Spezialisten. Schon 2009 bemühte sich Adobe um den Kauf des Analyse-Unternehmens Omniture, und im September 2022 gab die Geschäftsführung bekannt, für rund 20 Mrd. US Dollar die Webdesign-Plattform Figma übernehmen zu wollen.
Nicht nur war das Unternehmen aus dem kalifornischen San Jose lange Zeit mit dieser Expansionspolitik sehr erfolgreich – Adobe entwickelte auch immer umfangreichere eigene Text- und Grafikbearbeitungs-Software und brachte diese Angebote rechtzeitig in die Cloud.
Der Sprung von Angeboten, die zunächst auf Disketten bzw. CDs einmalig über die Ladentheke gehen, zu einem
cloudbasierten Abomodell, das als Software-as-a-Service bezeichnet wird, trägt wesentlich zur langfristigen Kundenbindung bei. Da Adobe außerdem nach Ansicht von Kritikern inzwischen ein erhebliches Monopol hält, lassen sich die Nutzer den Zugriff auf die zugegebenermaßen leistungsstarken Software-Pakete einiges kosten. Mehr als 50 Euro monatlich investieren professionelle Anwender durchschnittlich für eines der Cloud-Abos.
Von der Expansionspolitik und dem wachsenden Produktspektrum bei Adobe profitierten über Jahre die Aktionäre. Schon seit Mitte der 1980er Jahre ist die Adobe Aktie NASDAQ-gelistet und gehört zu den erfolgreicheren Titeln an der Tech-Börse. Unter den Forbes2000 wurde das Unternehmen im Jahr 2021 auf Platz 297 geführt.
Nachdem der Titel über Jahrzehnte die Marke von 50 US Dollar nicht überwinden konnte, entwickelt sich die Aktie Adobe parallel zur immer stärkeren Marktpräsenz seit etwa zehn Jahren sichtbar dynamisch. Nicht einmal der generelle Einbruch der Märkte im März 2020 konnte dem Unternehmensanteil viel anhaben, die Aktie erholte sich rasch und erreichte im November 2021 einen Wert von annähernd 700 US Dollar.
Seitdem scheint die Adobe Systems Aktie entzaubert. Trotz einer kurzfristigen Erholungsphase im Juli 2022 ist der Kurswert bis Ende November 2022 auf 321,49 US Dollar gefallen – das ist weniger als die Hälfte dessen, was Anleger noch vor einem Jahr bezahlen mussten, um sich den Titel ins Depot zu legen.
Zum Beginn der dritten Handelswoche im November 2022 kreuzte die Adobe Systems Aktie aufgrund eines Kursrücksetzers auf 316,05 Euro die 20-Tage-Linie nach unten und befindet sich damit in Abwärtstrends auf allen zeitlichen Ebenen. Langfristig hat die Aktie Adobe durch einen seit Mitte August 2022 anhaltenden Abwärtstrend mehr nach einer kurzen Erholungsphase im Juli als ein Viertel ihres Wertes eingebüßt, der Kurs des erfolgreichen Software-Anbieters liegt derzeit mit einem Abstand von -14,57% unterhalb der 200-Tage-Linie.
Insgesamt fällt die Adobe Aktie Prognose der Experten jedoch nach wie vor wohlwollend aus, denn die Aktie hat innerhalb des letzten Jahrzehnts rund 912 Prozent, das sind im Durchschnitt um mehr als 26 Prozent jährlich, zulegen können. Wer von Anfang an dabei war, hat möglicherweise sogar die Rekordgewinne des Jahres 1999 von über 200 Prozent mitnehmen können. Die gute Performance gleicht aus, dass Anleger keine Adobe Aktie Dividende erhalten – Gewinnausschüttungen zahlte der Konzern nur in den frühen Nullerjahren und danach nicht mehr.
Derzeit beobachten 32 Analysten führender Investmentbanken die Aktie. Die Finanzexperten sehen das Adobe Aktie Kursziel wie folgt:
Das wahrgenommene Erholungspotenzial führt zu einer insgesamt guten Adobe Aktie Prognose – die Hälfte der Analysten empfiehlt daher das Aufstocken oder Kaufen des Anteilsscheins, die andere Hälfte das Halten.
Tech-Aktien haben es seit Anfang 2022 nicht leicht, doch die Kursverluste der vergangenen Monate sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass Adobe Systems seit zehn Jahren mit sehr guten Bilanzen aufwarten kann. Die Gewinnspannen des Unternehmens haben sich durch diese Strategie seit 2014 verfünffacht auf an die 30 Prozent im Jahr 2021. Das liegt vor allem am zeitigen Umstieg auf die Cloud. Für Nutzer bedeutet dies letztlich, dass die Software-Lösungen von Adobe nicht mehr gekauft, sondern zeitlich befristet abonniert
Zum Erfolg des Abo-Konzepts trug sicherlich auch bei, dass Adobe auf die sogenannten Bundles Die Software-Pakete unterschiedlicher Zusammensetzung sind nicht nur für Abonnenten attraktiver – sie verschaffen den einzelnen Software-Lösungen einen Marktvorsprung gegenüber Wettbewerbern.
Wie liquide das Unternehmen trotz der abgerutschten Adobe Aktie noch immer ist, demonstriert die im August bekanntgegebene Akquise des Webdesign-Anbieters Figma. Adobe kann sich offenbar auch in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld leisten, 20 Mrd. US Dollar in die Hand zu nehmen, um den Wettbewerber in die eigene Angebots-Palette einzugliedern – und das, obwohl sich Figma hinsichtlich der Rentabilität nicht mit den hauseigenen Software-Lösungen vergleichen kann.
Die Anleger reagierten auf den Deal allerdings verschnupft, so dass die Adobe Systems Aktie unmittelbar nach den News zu Figma die im Juli 2022 verbuchten Kursgewinne wieder hergeben musste. Dennoch erwarten die Geschäftsführung und auch Finanzexperten ein erfolgreiches viertes Quartal 2022. Allein bei den digitalen Medien und im Segment „Digital Experience“ rechnet man mit einem Plus von mindestens zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Dass das Marktumfeld auch 2023 schwierig bleibt, sieht die Geschäftsführung bei Adobe trotz der noch immer guten Absatzzahlen schon jetzt. So drückt der starke Dollar auf die Umsätze im Ausland, an die Marke von 20 Mrd. US Dollar wird man im kommenden Jahr vermutlich nicht herankommen.
Es dürfte also noch eine Weile dauern, bis Adobe seine Auslagen für den Erwerb von Figma wieder hereinholt. Dass sich das Unternehmen dennoch zu der Übernahme entschlossen hat, folgt einem bekannten Muster bei Adobe – die Strategie ist seit Jahren „Es kann nur einen geben“. Bisher hat das Unternehmen die schärfsten Wettbewerber noch immer aufgekauft, sei es Aldus oder Macromedia.
Mit diesem Vorgehen sicherte sich Adobe über Jahrzehnte eine Dominanz im Markt, die schon auf ein Monopol hinauslief. Langfristig zeichnet sich allerdings schon jetzt ab, dass der Software-Riese irgendwann so nicht mehr weiterkommt, denn die Anzahl der Neugründungen, die das Potenzial hat, Adobe Marktanteile abzunehmen, steigt ständig.
Vor allem private Nutzer und Kleinunternehmer finden Alternativen in den Angeboten von Software-Entwicklern, die darauf abzielen, die Preise von Adobe zu unterlaufen. Steigende Inflation und sinkende Kaufkraft werden den Zulauf zu solchen Konkurrenten erhöhen. Adobe wird sich also früher oder später strategisch wenn schon nicht neu, dann anders aufstellen müssen.
Die Adobe Systems Aktie ist trotz der Kursverluste des Jahres 2022 noch immer nicht unter den erschwinglichen Aktien – auch wenn die Adobe Aktie Prognose der Finanzexperten überwiegend gut ausfällt, dürfte das dazu beitragen, dass sich ein Großteil der Anleger nicht zum Kauf entschließt.
Dennoch kann man von künftigen Wertentwicklungen dieser und anderer Aktie aus der Branche profitieren, ohne sich dabei allzu sehr aus dem Fenster zu lehnen. Möglich machen es ETF. Die Exchange Traded Funds sind unkompliziert börslich handelbar und passiv konstruiert.
Algorithmen passen den jeweiligen Fonds automatisch an den zugrunde liegenden Index an. Der Verzicht auf menschliche Fondsmanager sorgt dafür, dass die Gesamtkosten für die Verwaltung sehr viel niedriger sind als bei vergleichbaren, aktiv gemanagten Produkten.
Da Anleger mit Indexfonds auf die Wertentwicklung eines ganzen Aktienbündels setzen, wird das angelegte Kapital gestreut, fallen einzelne Kurse, wird dies innerhalb des Fonds recht gut ausgeglichen. Zu den Vorteilen von ETF gehört die vielfach physische Besicherung mittels tatsächlicher Aktienkäufe und die Sparplanfähigkeit. So erhalten auch Kleinanleger Zugang zu den stärksten Aktien einer Branche und zum flexiblen Vermögensaufbau mit niedrigen monatlichen Raten.
Die Auswahl an ETF umfasst nicht nur Fonds, die bekannte Weltindizes abbilden, sondern auch Themen-ETF – beispielsweise auf IT- und Software-Innovation – die auch in Deutschland handelbar sind und die Adobe Systems Aktie enthalten.
Beim iShares MSCI World Information Technology Sector ESG UCITS ETF USD (Dist) liegt der Anlage der MSCI World Information Technology ESG Reduced Carbon Select 20 35 Capped Index zugrunde – ein umfangreicher Benchmark mit mehr als 180 Positionen, der zusätzlich einem Nachhaltigkeitsfilter unterliegt.
Anleger können bereits seit 2019 bei einer Gesamtkostenquote von 0,25% p.a. in den Fonds investieren, dabei wird die Wertentwicklung durch vollständige physische Replikation, also tatsächliche Aktienkäufe, abgebildet, Dividenden werden in regelmäßigen Abständen ausgeschüttet. Das Volumen des ETF hat eine Höhe von 211 Mio. Euro erreicht, auf den oberen Positionen des Index liegen die folgenden Aktien, darunter auch Adobe:
Ein ganz neuer und mit nur 5 Mio. Euro auch noch kleiner Indexfonds ist der Xtrackers MSCI Next Generation Internet Innovation UCITS ETF. Der Fonds investiert seit Juli 2022 in den MSCI ACWI IMI Next Generation Internet Innovation Select ESG Screened 100 Index und damit in Unternehmen, die als Innovatoren gelten können. Auch hier wird der Index durch physische Aktienkäufe abgebildet, Dividenden werden wieder angelegt. Die Gesamtkostenquote beträgt 0,35% p.a. Die Top-Ten im Index sind:
Seit Juli 2021 können Anleger mit dem HANetf Purpose Enterprise Software ESG-S UCITS ETF in die Aktien des Solactive Purpose Enterprise Software ESG Screened Index investieren. Dabei erfolgt die Replikation durch physische Wertpapierkäufe, Dividenden werden wieder angelegt. Der Fonds mit einer Gesamtkostenquote von 0,59% p.a. konnte bislang 4 Mio. Euro Fondsvolumen einsammeln. Führend im Index sind die folgenden Unternehmen:
Während die Entscheidung für den Kauf der Adobe Aktie oder Indexfonds, die den Titel enthalten, zu den Anlagen mit langfristigem Horizont gehört, nutzen Anleger, die eher dynamisch agieren, andere Finanzinstrumente. Im Daytrading setzen die Teilnehmer des außerbörslichen Handels ihre Strategien über kürzere Zeiträume um. Damit sich das lohnt, gelten andere Bedingungen.
Daytrader setzen auf sogenannte Derivate, also Instrumente, die lediglich die Kursentwicklung eines Assets abbilden. Besonders beliebt sind CFDs – die contracts for difference gewähren ihrem Halter die Teilhabe am Kurs, ohne dass die gehandelten Werte tatsächlich gekauft werden. Das funktioniert nicht nur bei steigenden Kursen, sondern mit Short-Positionen auch dann, wenn die Kurse fallen.
Die flexiblen Differenzkontrakte wurden für den außerbörslichen Aktienhandel entwickelt, werden mittlerweile aber auf Assets aus allen Anlageklassen angeboten. Damit rücken sogar schwer zugängliche Basiswerte wie Rohstoffe in Reichweite der Trader. Da CFDs zu den Hebelprodukten gehören, können Trader das vorhandene Kapital auf eine Position mit der Kreditlinie des Brokers erheblich steigern – um Faktoren zwischen 1:2 und 1:30. So erklärt sich, dass sich die kurzzeitigen Strategien durchaus lohnen, sogar für Teilnehmer mit begrenztem Startkapital.
Einsteiger, die sich für diese Art des Handels interessieren, sollten sich auf das Trading zunächst vorbereiten. Die besten Forex- und CFD-Broker unterstützen Anfänger mit zum Teil sehr guten Bildungsangeboten, die Risikomanagement und theoretisches Wissen vermitteln, und mit einem Demokonto für erste praktische Schritte ohne Risiko.
Über mehr als zehn Jahre eilte die Adobe Aktie von einer frohen Botschaft zur nächsten – und die Aktionäre konnten sich über erhebliche Renditen freuen. Das machte den Anteilsschein zu einem Favoriten, trotz der fehlenden Adobe Aktie Dividende. Doch seit Anfang 2022 ist der Titel – wie viele Tech-Aktien – unter Druck.
Deshalb können interessierte Investoren die Adobe Systems Aktie derzeit „preisreduziert“ ins Depot legen. Von fast 700 US Dollar im November 2021 fiel der Kurs auf 321 US Dollar ein Jahr später. Dennoch erhält das Unternehmen und damit auch der Anteilsschein eine grundsätzlich gute Bewertung, denn Adobe bringt eine erheblich Marktabdeckung mit und gilt als liquide.
Dennoch ist die Aktie Adobe nach wie vor eine erhebliche Investition – Anlage-Alternativen mit weniger Kapitalaufwand ergeben sich in Form von ETF, die die Aktie enthalten. Dazu gehören Indexfonds mit dem Themenschwerpunkt Software, IT und Innovation. Sie ermöglichen es zu geringen Kosten, die Potenziale dieser und anderer Aktien aus der Branche zu nutzen, sogar im Rahmen von Sparplänen.
Kurzzeitige Strategien auf die Adobe Aktie, in diesem Fall sogar auf fallende Kurse, sind im außerbörslichen Trading mit CFDs möglich – hier nutzten Teilnehmer schon geringfügige Kursschwankungen dank der Hebelfaktoren vorteilhaft innerhalb eines Börsentages.
Vor der Entscheidung für eine Strategie sollten sich Anleger mit den Abläufen und Risiken vertraut machen und einen seriösen Finanzdienstleister wählen. Der
Brokervergleich
schafft einen Überblick über die besten Anbieter und verkürzt so den Weg zu ersten eigenen Investition in Werte wie die Adobe Aktie.
Finanzielle Differenzgeschäfte (sog. contracts for difference oder auch CFDs) sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Der überwiegende Anteil der Privatkundenkonten verliert Geld beim CFD-Handel. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.